Wer bei einem Tennisturnier zuschaut, bekommt meist nur das fertige Tagesprogramm zu sehen: Court 1, 11:00 Uhr – Spielerin A gegen Spielerin B. Aber wie entsteht dieser Plan eigentlich? Wer entscheidet, wer wann und wo spielt? Und warum werden Matches manchmal verschoben? Genau das schauen wir uns heute an.

Bevor ein Turnier wie die Leipzig Open überhaupt beginnt, wird ein Turnierbaum erstellt – das sogenannte Draw. Hier wird festgelegt, wer gegen wen spielt. Es gibt dabei zwei Bereiche: die Qualifikation und das Hauptfeld. In der Qualifikation kämpfen Spieler:innen um die letzten freien Plätze für das Hauptfeld. Wer sich hier durchsetzt, rutscht ins Hauptfeld und spielt dort um Punkte und den Titel. Die Spieler:innen mit den höchsten Weltranglistenpositionen oder einer Wildcard sind direkt fürs Hauptfeld gesetzt.
Besonders starke Spieler:innen werden zusätzlich als gesetzte Spieler:innen (Seeds) markiert. So soll verhindert werden, dass die Top-Players schon in der ersten Runde aufeinandertreffen. Der Rest des Feldes wird per Los verteilt. Das alles passiert meist einen Tag vor Turnierbeginn – und manchmal entscheidet das Losglück schon ein bisschen über den weiteren Turnierverlauf. Bei einem W50-Turnier der ITF Damenserie, wie den Leipzig Open, gibt es zum Beispiel ein 32er-Hauptfeld. Die acht besten Spielerinnen bekommen Setznummern. Der Rest wird frei zugelost.

Ist das Draw fertig, wird jeden Abend der Tagesplan für den nächsten Turniertag erstellt – die sogenannte Order of Play. Dabei stimmen sich die Turnierleitung, Schiedsrichter:innen und Orgateam ab:
– Welche Spiele müssen unbedingt stattfinden?
– Wer hatte am Vortag ein spätes Match und braucht Erholung?
– Wie ist die Wetterprognose?
– Gibt es Wünsche von Spieler:innen, zum Beispiel kein erstes Match am Morgen?
– Und welche Matches sollen zur besten Zuschauerzeit laufen?
Gerade bei Sandplatzturnieren wie den Leipzig Open ist das ein echtes Puzzlespiel, denn Sandplätze sind nach Regen nicht sofort wieder bespielbar und müssen erst abgezogen und gepflegt werden. Doppel- und Mixed-Wettbewerbe finden oft nach den Einzeln statt. Der Grund: Viele Spieler:innen treten sowohl im Einzel als auch im Doppel an und sollen zwischen ihren Matches ausreichend Pause bekommen. Außerdem sind Doppelpartien häufig ein lockerer Abschluss für den Turniertag – und sorgen mit schnellen Ballwechseln und viel Stimmung für beste Unterhaltung.
Wenn es regnet oder es Verzögerungen gibt, wird spontan umgeplant. Matches können auf andere Plätze verlegt oder verschoben werden. Manchmal wird ein Spiel auch unterbrochen und am nächsten Morgen fortgesetzt. Wer die Leipzig Open in den letzten Jahren verfolgt hat, weiß: Wegen Regenschauern mussten wir immer wieder Matches verschieben oder Courts tauschen. Auch das gehört zum Alltag eines Sandplatzturniers und macht den Reiz und die Spannung aus.
Kommt zu den Leipzig Open und erlebt live, wie ein Spielplan entsteht, wie Matches bei Sonne, Wind und vielleicht auch mal Regen über die Bühne gehen – und wie flexibel ein Turniertag laufen kann. Tennissport zum Anfassen und Mitfiebern!